Du bist die Wahrheit


Ich bin die Wahrheit, die sich selbst nicht ertragen kann. Es bedarf einzig der Erlösung von mir als Idee und damit von allem, was unhaltbar ist …


Du bist wahr, weil Du gar nicht anders kannst als Dich selbst zu erleben. Und in diesem Zustand gehst Du auf die Suche nach „Wahrheit“ und erkennst nicht, dass die Suche zu Deiner Wahrheit geworden ist! Du erkennst schlicht nicht, dass Du die Wahrheit woanders vermutest. Damit gehst Du weg von Dir. Du lässt Dich auf Deiner Suche nach Wahrheit allein. Und das ist die Wahrheit! Die Du spüren musst. Um Umzukehren.

 

Du schaust überall nach Wahrheit und übersiehst dabei, dass Du die Wahrheit bist. Natürlich keine absolute Wahrheit – weil: Was soll das sein?! – Nichts als eine Idee, für die Du Dich verlässt. Das ist die Wahrheit! Was ist das für eine absurde Idee, zu glauben, es gäbe etwas Absolutes, das sich erfassen lässt! – Von wem denn? Von wem?!

 

Du bist wahr, heißt: Du ziehst voll in Dich ein. Du wirst ganz zu Dir. Du bist der Ort, an dem Du bist. Und lenkst die Aufmerksamkeit nicht mehr von Dir als diesem Selbsterleben ab. Damit läufst Du ganz direkt und immer schon in die Wahrheit hinein. Die Du bist. Die Dich umgibt. Dafür musst Du Dir nicht einmal etwas anziehen oder umhängen – Du bist schon drin! Ganz umfasst. Und vollkommen erfasst.

 

Erlöse mich von der Idee, dass ich der Erlösung bedarf!

 

Ganz besonders deutlich, wird das in unseren Träumen. Das, was Du träumst, ist so. Und jetzt möchtest Du jemandem darlegen, was Du geträumt hast. Bereits damit hast Du fast alles von Deinem Traum verloren. Den es jetzt nicht mehr gibt. Aber Dich, die Träumende, Dich, den Träumenden. Dich gibt es schon – immer! Dich, der sich sich selbst und anderen erklären will. Und daran scheitern muss, bis gesehen wird, dass Du Dich weder Dir selbst noch anderen erklären kannst. – Wozu? Jemand, der Dich nicht versteht, versteht Dich nicht. Und es kann sehr gut sein, dass Du das selbst bist. Davon ist sogar mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auszugehen. Du traust und vertraust Dir nicht. Deshalb ist der imaginäre Wunsch nach Wahrheit, nach etwas „Wirklichem“ so groß. Weil Du es nicht bist. Wirklich! Und das allein deshalb, weil Du es so siehst. Das ist die Wahrheit!

 

In Wirklichkeit hast Du fast alles schon verloren, wenn der Traum vorbei ist. Wenn Du „aufwachst“. Aber im Traum war alles wahr. Weil Du da warst. Weil Deine gesamte Aufmerksamkeit vom Traum absorbiert war. – Und nach dem Traum kommen wir auf die absurde Idee: Unser Leben ist ja nur ein vorübergehender Traum – und ein Traum ist ja nur ein Traum und insofern nicht wahr. Wir tun so, als wäre die Wahrheit nur das, was von Eindrücken befreit ist. Von allen Eindrücken. Sinnlich. Mental. Geistig. Wir versuchen uns von uns selbst als Inhalt zu entleeren und verstehen nicht, dass das ein illusionäres Vorhaben ist, dass das schlicht nicht möglich ist. Weil wir der Inhalt sind! – Das ist ja Dein Leben! Darin bist Du jetzt hier. Das ist die Wahrheit! – Die Wahrheit dieses Lebens. Und eine andere Wahrheit kann es für Dich nicht geben! – Wo denn? Es gibt keine absolute Wahrheit. Weil es im Absoluten niemanden gibt, der „eine“ Wahrheit haben möchte. Oder sie sucht oder ihr folgt … Diese Einsicht lässt uns vollkommen ernüchtern und zutiefst trunken werden zugleich!

 

Dann wird ein unwirkliches Leben zu Deiner Wirklichkeit …

 

Es geht um die Durchlässigkeit für Dich. – Du blockierst Dich die ganze Zeit, um irgendwo irgendwas zu finden und gehst damit an der Wirklichkeit dieses Lebens vorbei. Dann ist das die Wahrheit – ein unwirkliches Leben … Wenn Du nicht mehr selbstempfänglich bist, gehst Du zu. Du ziehst Dich zusammen, weil Du das, was Du spürst, nicht mehr spüren möchtest oder „darfst“. Damit spürst Du diese Enge unentwegt. Die Enge, in die hinein es sich zusammenzieht, weil es nicht wert ist, empfangen zu werden. Das ist dann die Wahrheit. Und diese Wahrheit spürt sich als Schmerz der Selbstleugnung.

 

Ich bin die Wahrheit, die sich erst ertragen kann, wenn sie von sich weiß – und in diesem Wissen eins mit sich wird. Das ist die Hingabe, die Aufgabe, das wahre Gebet. Diesem Thema werde ich mich in meinem nächsten und vorletzten Newsletter „Das Neue Testament“ widmen, für den Du Dich nicht mehr anmelden kannst.

 

Dafür wird es ab Januar 2023 einen neuen kostenpflichtigen Newsletter geben: „Im Mittelpunkt des Kreuzes.“ Infos und Anmeldung hier …