Die "neue" Metamorphose


 

Aus dem Vorwort:

Wieso eine „neue“ Metamorphose? Weil zehn Jahre vergangen sind, seit ich „METAmorphose – der Geist erwacht zur Wirklichkeit …“ geschrieben habe. Zehn Jahre, in denen alles, was als Wirklichkeit erkannt wurde, wieder verworfen wurde. In den zehn Jahren, die hierher geführt haben, war ich immer hier, um neu zu sehen, um neu zu begreifen, um neu zu verstehen, um nichts festzuhalten, um nichts zu mir zu nehmen. Und deshalb ist diese Metamorphose eine neue Metamorphose. Sie kombiniert Poesie und bildhafte Sprache von gestern mit dem, was sich bis heute zu erkennen gegeben hat. Vieles aus den letzten beiden Ausgaben des Buches hat es nicht mehr geschafft, sich hier weiterhin mitteilen zu dürfen, kaum ein Satz steht noch so da, wie bisher. Das Buch richtet sich an den Gott in Person, also an das in dir, was über dich in der von dir geglaubten Form hinausreicht.

Erst wenn wir wirklich einsehen, dass das Leben die Wirklichkeit ist, können wir uns als ein Ausdruck des lebendigen Lebens im Leben wiederfinden. Dann stellt sich die Frage nicht mehr, ob wir uns dem Leben anvertrauen können. Es gibt gar keine andere Möglichkeit.

Wenn man nach 10.000 Jahren aufwacht und damit zum Traum des Lebens erwacht, dann wird überdeutlich, dass sich hier in diesem Augenblick die lebendige Wirklichkeit offenbart. Und diese Offenbarung ist, was das Leben ausmacht.

Es ist absurd zu sehen, wie schmerzhaft sich Identifikationen auswirken und es ist mindestens ebenso absurd, zu erkennen, dass Identifikationen – und damit die eigene Identität – auf „Teufel komm raus“ verteidigt und festgehalten werden, um wenigstens eine eigene Geschichte und damit eine Identität zu besitzen.

Viel einfacher und naheliegender ist es allerdings, mit dem Leben durch den Raum der Zeit zu fließen, wozu dich dieses Buch einlädt.

 

Kleiner Auszug aus dem Kapitel:

Mit Vorstellungen können wir nicht wirklich sterben

 

Wir stellen uns viel zu viel vor und erleben viel zu wenig Unmittelbarkeit, und solange das so ist, können wir nicht wirklich sterben. Weder als die Person, die wir zu sein glauben, noch am Ende unseres Lebens – wenn uns nichts anderes mehr übrig bleibt, als uns vom Zeitlichen „segnen“ zu lassen.

 

Dabei ist es elementar, dem Tod vor dem physischen Sterben zu begegnen und in ihm das zu erkennen, was er wirklich ist – die bedingungs- und grenzenlose Annahme und die damit einhergehende vollständige Loslösung von allen Umständen.

 

Alles wird im Augenblick des Todes vergessen sein, alles, nur die Unschuld der Liebe nicht. Diese Liebe ist nichts, was ich tue – sie ist, was ich bin. Sie ist, was das Angenommensein ist. Wenn ich nicht zu Lebzeiten verwirkliche, dass ich unter allen Umständen angenommen bin, werde ich nicht wahrhaben wollen, dass ich jetzt gehen muss und angstvoll versuchen, an meinem nicht erfüllten Leben festzuhalten.

 

Mit dem Tod eröffnet sich uns eine völlig andere Daseinsdimension, in der wir nicht mehr sind, was wir zu sein glauben. Solange wir das Leben nur in einer Vorstellung (er)leben, können wir nicht entdecken, dass wir wirklich leben und somit keinen Tod zu fürchten haben. Die wahre Bedeutung des Lebens kann sich uns erst erschließen, wenn wir den Tod in unser Leben einladen, und erkennen, dass er dem Leben nicht widerspricht, sondern eins mit ihm ist.